Security Engineer und Mitgründerin IT-Security-Beratung
Seit dem Masterstudium in Informatik an der ETH Zürich hat Annika Glauser Berufserfahrungen im IT-Bereich gesammelt. Nun arbeitet sie als Security Engineer in der eigenen Firma für Beratung und Integrationssupport im Bereich Cybersicherheit.
«Wir unterstützen Firmen dabei, ihre Applikationen vor Cyber-Angriffen zu schützen.»
Laufbahn
Alter/Jahr | Tätigkeit/Ausbildung |
18 | Maturität: Kantonsschule Oerlikon (ZH) |
22 | Bachelor in Informatik: ETH Zürich |
22 | Urlaubssemester mit Reisen in Korea, China, Hongkong, Taiwan und Vietnam. Austauschsemester: Seoul National University (Südkorea) |
23 | Berufserfahrungen während des Masterstudiums: Penetration Testerin: OneConsult AG, Thalwil (ZH). Praktikantin Softwareentwicklung: Ergon Informatik AG, Zürich |
25 | Master in Informatik, Schwerpunkt Information Security: ETH Zürich |
26 | Security Engineer: ti&m AG, Zürich |
28 | Cyber Security Engineer: Credit Suisse, Zürich |
31 | Security Engineer und Mitgründerin: Defensia Security AG, Freienbach (SZ) |
Wie sieht Ihre aktuelle Tätigkeit aus?
Unsere Firma unterstützt Unternehmen dabei, ihre Web-Applikationen sicherer zu machen. Meine Expertise liegt im Bereich der Benutzerauthentifizierung einschliesslich Reverse Proxies und Web Application Firewalls (WAF). Dazu gehören zum Beispiel das Design und die Umsetzung von sicheren Login-Prozessen.
«Dass sich alle Beteiligten richtig verstehen, schafft die Basis für unsere Arbeit.»
Die Herausforderung besteht darin, den Zugang für Nutzende möglichst einfach, für potenzielle Angreifer jedoch unmöglich zu machen. Am liebsten arbeite ich technisch, aber zu meiner Arbeit gehören auch Kreativität, Analysefähigkeit und Kommunikation: Dass sich alle Beteiligten richtig verstehen, schafft die Basis für unsere Arbeit.
Wie verlief Ihr Berufseinstieg?
Während dem Masterstudium arbeitete ich befristet im Penetration Testing, simulierte Hacker-Angriffe, um mögliche Schwachstellen in IT-Systemen zu finden. Dabei fehlte mir jedoch der Aspekt des Erschaffens. Im nachfolgenden Praktikum vertiefte ich meine Kenntnisse in der Softwareentwicklung, vermisste jedoch den Netzwerk-Aspekt.
Nach dem Studienabschluss wusste ich nur, dass ich gerne etwas dazwischen machen wollte. Dass ich dann im Cybersecurity-Team der Credit Suisse den perfekten Mix fand, war schlussendlich Glück.
Dort konnte ich wichtige Erfahrungen sammeln, die es mir dann ermöglichten, den nächsten Schritt zu wagen: mit einem Studienkollegen eine eigene Cybersecurity Firma zu gründen.
Welche Tipps geben Sie Studierenden?
Da meine Eltern beide in der Informatik arbeiten, wuchs ich mit der Idee auf, dass 50 Prozent im Informatikbereich Frauen sind. Das hat sich zwar als falsch herausgestellt, hat mir aber gezeigt: Informatik hat kein Geschlecht.
Studierenden rate ich, Praktika zu machen, um herauszufinden, ob ein Job passt. Auch das Auslandsemester fand ich hilfreich, um sich selbst frei von vorgefertigten Erwartungen zu entdecken.
Die Materie sollte man aus Interesse studieren, nicht nur für die Prüfungen. Fast alles, was im Studium vorkommt, kann später helfen, Zusammenhänge herzustellen oder das Verständnis zu vertiefen.
Informatiker Softwarefirma
Remo Höppli hat Informatik an der Fachhochschule studiert und hat dann eine Softwarefirma mitgegründet.
"In einem jungen und kleinen Unternehmen sind gute Fähigkeiten als Allrounder gefragt."

Remo Höppli
«Das breite Spektrum an Arbeiten erfordert ein hohes Mass an Selbstdisziplin sowie Organisation und Priorisierung.»
Laufbahn
Jahr | Tätigkeit |
Seit 2018 | COO sowie Software Developer (erst Teilzeit, jetzt Vollzeit), Earlybyte GmbH, Winterthur |
2017-2019 | Cloud Engineer, MTF Swisscloud AG |
2012-2016 | Bachelorstudium Informatik (in Teilzeit), ZHAW, Winterthur |
2011-2017 | Praktikant, dann IT System Engineer, dann Leiter IT Service (studienbegleitend, 60% Pensum), Axians GNS AG |
2011 | Sprachaufenthalt Kanada, ½ Jahr (Erweiterung kulturelles Mindset) |
2010-2011 | Militärdienst, Wachmeister als Transportunteroffizier |
2005-2010 | Berufslehre als Hochbauzeichner und ½ Jahr Arbeit im Betrieb |
Jetzige Tätigkeit
Ich arbeite als Chief Operating Officer (COO) und Softwareentwickler bei der Earlybyte GmbH, einer Softwarefirma, die ich zusammen mit 5 Studienkollegen anfangs 2018 gegründet habe.
Als COO ist es meine Aufgabe, den gesamten Betrieb zu sichern. Das heisst, ich bin verantwortlich dafür, dass bei uns rechtlich, versicherungstechnisch und organisatorisch alles im grünen Bereich läuft. Als sehr junges und kleines Unternehmen sind hier gute Fähigkeiten als Allrounder gefragt, da ich neben dem Organisatorischen auch die Buchhaltung, Projektleitung und gewisse Sales-Funktionen übernehme. Wenn dann noch Zeit übrig bleibt, arbeite ich als Software-Entwickler bei unseren Projekten mit.
Das breite Spektrum an Arbeiten erfordert ein hohes Mass an Selbstdisziplin sowie Organisation und Priorisierung. All diese Tasks können extrem zeitaufwändig sein, weshalb es wichtig ist, dass ein paar wenige Mitarbeitende den anderen den Rücken freihalten, damit sich diese auf die Kundenprojekte konzentrieren können.
Berufseinstieg
Als gelernter Hochbauzeichner war für mich der Einstieg in das Informatikstudium sehr steinig: Da der Stoff teils auf einer Berufslehre in Informatik aufbaute, hatte ich anfangs grosse Schwierigkeiten, diesem zu folgen. Die meisten Mitstudierenden hingegen kamen bereits aus einem der Informatik verwandten Beruf.
Mein halbjähriges Praktikum vor dem Studium hat sich insofern ausgezahlt, als ich dadurch zu einer Teilzeitstelle während des Studiums kam, was ich ursprünglich nicht geplant hatte. So hat mein eigentlicher Berufseinstieg bereits zu Beginn des Studiums stattgefunden; ich habe während dem Studium immer mit einem 60%-Pensum gearbeitet. Die Doppelbelastung Studium-Berufsarbeit war allerdings anstrengend und hat nur dank Dranbleiben und Durchhaltevermögen geklappt. Mit der Zeit gibt es immer mehr Verknüpfungen zwischen dem Gelernten aus den verschiedenen Fachbereichen, und irgendwann setzt sich alles zu einem grossen Ganzen zusammen. Weiter ist es enorm wichtig, dass man sich selbst gut organisieren und seine Aufgaben priorisieren kann. Manchmal ist es besser, sich auf einige wenige Dinge zu konzentrieren und zu spezialisieren, um diese hervorragend zu machen, und dafür auf andere Opportunitäten zu verzichten.
Tipps
Damit der Berufseinstieg klappt, sind zwei Dinge zentral: Dranbleiben und harte Arbeit. Wenn man ein Ziel hat und dieses verfolgt, ist alles möglich. Zudem ist es sehr wichtig, sich ein gutes Netzwerk aufzubauen: In der Berufswelt kann sich sehr vieles über Bekanntschaften ergeben, so kommt man meist einfacher an Anstellungen, Aufträge oder geschäftliche Partnerschaften. Gerade in der Informatik hat man immer wieder mit denselben Leuten zu tun, viele Leute kennen einander; da ist es gut, wenn man weiss, an wen man sich bei gewissen Fragen wenden kann.